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Berufseinstieg: NGO`s und Stiftungen am Beispiel der KAS

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Berufseinstieg als Prozess betrachten

Der Berufseinstieg muss als Prozess betrachtet werden. Als Absolvent ist man nicht einfach fertig und von einem Tag auf den nächsten bewirbt man sich für seinen Traumberuf. Vielmehr müssen bereits im Studium erste Weichen gestellt werden (siehe Kapitel drei in “Berufseinstieg Politikwissenschaft“). Die Weichenstellungen werden umso wichtiger, wenn das Ziel die Tätigkeit in einer NGO oder Stiftung sein soll. Dieses Berufsfeld hat die Besonderheit, dass dort die finanziellen Ressourcen sehr begrenzt sind und sich die Expertise auf wenig Personal verteilt, die teilweise über Jahre hinweg in diesem Bereich tätig bleiben. Natürlich braucht auch eine NGO oder Stiftung regelmäßig frischen Nachwuchs. Allerdings kann Personal nur sehr begrenzt eingestellt werden, da es sich nicht um Unternehmen handelt, die mehr Ressourcen erwirtschaften können, um zu wachsen und je nach Auftragslage Personal einzustellen. Umso wichtiger ist es die wenigen Positionen gezielt zu besetzen, weshalb vor allem Stiftungen, aber auch NGOs über Personalschmieden verfügen.

Das Beispiel Konrad-Adenauer-Stiftung

Die Konrad-Adenauer-Stiftung soll hier exemplarisch genannt werden. Sie ist eine der ältesten politischen Stiftungen in Deutschland. Gleichzeitig hat sie ein breites Netz von 80 Auslandsbüros auf der ganzen Welt aufgebaut. Von Chile, über den Kongo bis in die Mongolei unterstützen die KAS-Büros demokratische Strukturen und arbeiten mit Stakeholdern und Politikern zusammen, um das Demokratieverständnis zu stärken. Wer mehr erfahren möchte, klicke hier.

Aber auch innerhalb Deutschlands betreibt die KAS Büros. Hierzulande agiert die KAS als Forum für den Dialog über zukunftsrelevante Fragen zwischen Politik, Wirtschaft, Kirche, Gesellschaft und Wissenschaft. Die Stiftung erarbeitet wissenschaftliche Analysen, fungiert als Think Tank und stützt sich bei ihrer Arbeit auf die Grundsätze und Leitlinien von Konrad Adenauer.

Soll der Berufseinstieg in der KAS gelingen, kann frühzeitig eine enge Bindung zur Stiftung hergestellt werden, entweder über das Stipendienprogramm oder die Journalistenakademie. Auch durch ehrenamtliches Engagement im lokalen CDU-Verband können Anknüpfungspunkte hergestellt werden. Das ist jedoch alles selbsterklärend und kann auf den entsprechenden Seiten nachgelesen werden. Im Folgenden werden hingegen Ratschläge gegeben, wie die Weichenstellung ohne vorherige Bindung an die Stiftung oder die CDU gelingt.

Einstieg über ein Praktikum

Ein Praktikum ist immer ein guter Anfang, um einen Arbeitgeber kennenzulernen. Das ist keine neue Erkenntnis. Was aber zu empfehlen ist, ist der Besuch von KAS-Veranstaltungen. Dadurch, dass in fast jedem Bundesland ein Büro sitzt, werden in der Fläche über das ganze Jahr Veranstaltungen angeboten. Das Angebot reicht hier von Abendveranstaltungen, Seminaren, Workshops bis hin zu Webinaren. Bei diesen Veranstaltungen können erste Kontakte zu Mitarbeitern und Stipendiaten hergestellt werden. Darüber hinaus sind die Veranstaltungen überaus informativ und haben stets prominente Gäste. Während meiner Tätigkeit als Tagungsleiter durfte ich mit Boris Reitschuster, Hamed Abdel-Samad, Dr. Gundula Krüger u.v.m. zusammenarbeiten.

Der nächste Schritt ist es einige Seminare mitzumachen. Die KAS bietet viele Weiterbildungsseminare (zur Pressearbeit, Website-Building, Redenschreiben u.v.m.) für einen schmalen Taler an. Beruflich am interessantesten ist es aber eine Tagungsleiterschulung mitzumachen. Hier wird das notwendige Werkzeug gelehrt, um souverän die Stiftung zu vertreten, mit Referenten umzugehen und kritisches Publikum umsichtig zu behandeln. Es lohnt sich diese Schulung regelmäßig zu besuchen bzw. jede Weiterbildung wahrzunehmen. Auch hier bietet sich die Chance spannende Persönlichkeiten kennenzulernen und sich zu vernetzen.

In einem meiner ersten Schulungen habe ich einen Politikberater kennen gelernt, der in mehreren Landtagswahlkämpfen die Spitzenkandidaten beraten hat. Er verfügte über ein feines Gespür für Menschen. Seine Werkzeuge für eine gelungene Moderation und Tagungsleitung helfen mir heute noch. In ein, zwei Situationen konnte ich ihn auch anrufen und um seinen Rat fragen. Es war der erste Schritt für mich ein Netzwerk aufzubauen.

Tagungsleiter werden

Nach erfolgreicher Teilnahme an einer Tagungsleiterschulung ist es ratsam sich im allgemeinen KAS-Pool der Tagungsleiter aufnehmen lassen und sich dem regionalen KAS-Büro als Veranstaltungsleiter anbieten. Alternativ kann man auch auf die Stabsstelle Methodik und Didaktik der KAS zugehen. Dort werden regelmäßig für Studienreisen o.ä. Tagungsleiter gesucht. Diese Veranstaltungsformate bieten sich auch sehr gut an, um das eigene Netzwerk zu vergrößern.

Nach meinem Berufseinstieg außerhalb der Stiftung, blieb ich weiterhin als Tagungsleiter tätig und habe mindestens einmal im Monat eine Veranstaltung geleitet und moderiert. Das stärkt die Softskills im Umgang mit Menschen ungemein und brachte Abwechslung in den Arbeitsalltag.

Bleibt der Kontakt zum regionalen KAS-Büro eng und intensiv, kann das nur helfen. Das offensive formulieren des Ziels einmal für die KAS arbeiten zu wollen, sollte nicht zurückgehalten werden. Stattdessen sollte darum gebeten werden, dass man aktiv auf Stellenausschreibungen hingewiesen wird.

Wenn es dann soweit ist und man sich endlich bei der KAS bewirbt, sollte im Anschreiben und im Lebenslauf unbedingt auf die Referenzpersonen verwiesen werden, die einen gefördert haben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die ausschreibende Abteilung sich bei den genannten Referenzpersonen über die bisherige Zusammenarbeit informieren. Natürlich bietet das keine Garantie auf die Stelle. Aber es sind Schritte, die eingeleitet werden können, damit die Wahrscheinlichkeit steigt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wie ein Vorstellungsgespräch dann ausgeht hängt natürlich vom persönlichen Auftreten und den Mitbewerbern ab.

Zusammenfassend sollte für den Berufseinstieg darauf geachtet werden frühzeitig Kontakt zu einem KAS-Büro aufzubauen. Die Mitarbeit als Tagungsleiter, nach erfolgter Schulung, ist zu empfehlen, um die Stiftung und dessen Arbeit kennenzulernen. Alles was danach kommt hängt dann vom eigenen Engagement ab. Zu empfehlen ist aber stets den Kontakt aufrechtzuerhalten und sich regelmäßig bei den Verantwortlichen ins Gedächtnis zu rufen.

Weitere Informationen rund um den Berufseinstieg für Politikwissenschaftler finden Sie auf diesem Blog oder in unserem eBook.

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Studierter Politikwissenschaftler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Schwerpunkt auf Politische Systeme. Arbeitet seit Mitte November 2016 bei elfnullelf GmbH als Public Affairs-Consultant und kümmert sich um die gesundheitspolitischen Themen.

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